Mittwoch, 29. April 2015

[Rezension] Eine Biografie in der katholischen Kirche

Hallo Leute!

Ja, auch ich bin katholisch und ja, auch ich war eine von denen, die beim Gottesdienst mit dem Kittel um den Pfarrer rumrannten - ich war Messdienerin. Und so erweckte dieses Buch mein Interesse...


Heiliger Bimbam: Ein Messdiener fällt vom Glauben ab
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Daten
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Autor: Ralf Prestenbach
Verlag: Blanvalet
ISBN: 344238334X
Preis: 9,99€


Inhalt
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Schon bei der Geburt war Ralfs Karriere vorgezeichnet. Als erstes lernte er seine Höhle von außen kennen - die Mama. Dann kam Papa und beide dankten dem Herrn - aber wer das jetzt genau sein sollte, wusste Ralf nicht. Doch dass seine Schwester Jutta Streß machen würde, war ihm von der ersten Sekunde an klar.

In Koblenz - der katholischen Provinz - in eine katholische Familie geboren zu werden, ist nicht leicht. Schon wenige Monate nach der Geburt hat man seinen ersten großen Auftritt und dann auch noch im Kleidchen - aber damit muss man wohl leben. Und so war im Kommunionunterricht schnell klar, dass er auch Messdiener werden will, schließlich nannte seine Mutter ihn ja schon immer Pater Ralf. 

Aufgeregt stolpert er über seinen Talar bei seinem ersten Gottesdienst, sein Pflichtbewusstsein verspricht ihm aber eine schnelle Karriere - und mit seinen Kumpels hat er auch richtig Spaß, im Zeltlager in der Eifel und beim Sternsingen kämpft er gegen die Dumpfbacken aus dem Oberdorf und hinterfragt gar nicht so richtig, was sonntags in der Kirche gepredigt wird.

Doch je älter er wird, umso mehr beginnt er zu rebellieren und die Kirche und die Worte der Bibel zu hinterfragen.


Fazit
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Schon witzig, ich dachte immer, ich hätte damals als einzige diese Schwierigkeiten gehabt. Nur war ich eben nicht in der katholischen Provinz, wo quasi jeder Messdiener wird, ich war in der evangelischen Provinz eine echte Ausnahmeerscheinung, was mir natürlich noch besser gefiel. Und meine Eltern waren keine Kirchgänger, bei mir war es die Oma.

Und je weiter ich in die Pubertät kam, umso mehr Fragen begann ich zu stellen. Für mich ist dieses Buch wie ein amüsanter Blick auf meine eigene Jugend, die vielen Gottesdienste und Messdienerfreizeiten, die vielen Streiche, die wir gespielt haben. Einzig waren bei mir damals (ca. 10 Jahre nach Ralf) schon Mädchen erlaubt. Was ich besonders spannend finde - bei all dem Spaß wird auch ein kritischer Blick auf die Kirche geworfen und damit auch alte Strukturen hinterfragt - die katholische Kirche muss moderner werden - allerdings wie, dafür gibt es wohl kaum noch eine Antwort...

In diesem Sinne

Eure Anke

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