Montag, 20. Januar 2014

Dracula - Die Hintergründe

Hallo Leute!

Nicht erst, seitdem ich im vergangenen Jahr eine Tour durch das Land Draculas gemacht habe, interessiere ich mich besonders für die Hintergründe und die Geschichte dieses Landstriches. Kürzlich stieß ich dabei auf dieses Buch...


Dracula - Leben und Legende
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Daten
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Autor: Heiko Hausmann
Verlag: CH Beck
ISBN: 3406612148
Preis: 8,95€


Inhalt
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Der erste Teil des Buches widmet sich vollständig der historischen Person des Woiwoden Vlad Tepes, der als historisches Vorbild für Graf Dracula gilt. Der im 15. Jahrhundert lebende Fürst galt als besonders grausam. So soll er etwa Einwohner eines Dorfes direkt von der Sonntagsmesse geholt haben um eine Burg zu errichten. Allein die Treppe auf den Felsen hat rund 1600 Stufen (ich war dort, es ist alleine schon eine Qual dort hinaufzugelangen). Auch soll er seine Feinde gepfählt haben um unter ihnen sein Mittagessen einzunehmen.

Das Buch beschäftigt sich allerdings auch mit der Aufnahme seines Verhaltens in unterschiedlichen historischen Quellen. So war ich beispielsweise irritiert, dass in Siebenbürgen quasi jede kleinste Erinnerung an Vlad Tepes zelebriert wird. Quasi jedes Dorf hat ein Denkmal. Das hat offenbar nichts mit dem Buch Dracula zu tun, sondern damit, dass er als erfolgreicher wenn auch grausamer Herrscher gilt und vieles ihm nur angedichtet worden sein soll durch die Geschichtsschreibung in späteren Jahren. In Deutschen Quellen etwa gibt es zahlreiche Anti-Tepes-Schriften, die sicherlich zur Legendenbildung beigetragen haben.

Der zweite Teil beschäftigt sich dann mehr mit den historischen Glauben an die Strigoi bzw. Vampire. Es wird der Frage nachgegangen, wie das ganze entstand und warum die Menschen an Vampire glauben. Etwa sollen die Geister ungetauft gestorbener Kinder das Blut von Kleinkindern trinken, wie man teils bis ins 18. Jahrhundert glaubte. Auch auf verschiedene in Rumänien und andernorts tatsächlich noch praktizierten Beerdigungsrieten wird eingegangen, beispielsweise, dass man den Verstorbenen Erbsen in den Sarg gibt. Da die erst gezählt werden müssen, wird der Tote davon abgehalten, als Wiedergänger aufzutauchen.

Im letzten Teil schließlich geht es um den Vampirglauben und den Dracula-Mythos heute, der vor allem durch gängige Vampirdarstellungen Hollywoods bestimmt wird.


Fazit
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Keine historische Figur ist in Transsilvanien so präsent wie Vlad Draculea. Zwar war er Woiwode in der Walachai, dennoch hat er an zahlreichen Orten seine Spuren hinterlassen, viele Orte hoffen auch nur, dass er dort Spuren hinterlassen hat. Schließlich lockt kein Roman die Touristen aus aller Herren Länder nach Rumänien wie Bram Stokers Dracula, dessen historisches Vorbild Vlad genannt "der Pfähler" sein soll.

In diesem Buch soll den historischen Hintergründen fundiert aber auch kompakt auf den Grund gegangen werden.

Ich als "Nicht-Historikerin" bin durchaus angetan von dieser Darstellung, gerade wenn man die genannten Regionen bis hin zur Rückzugsburg in einem einsamen Karpathental erst kürzlich kennengelernt habe. Zusammenhänge zwischen den einzelnen Orten, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe, werden dadurch wesentlich klarer.

Das Buch liest sich sehr angenehm, sehr flüssig, beinahe wie ein Roman und das witzige ist - dabei ist es auch noch spannend. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst kürzlich auf den Spuren des "Fürsten der Finsternis" war, aber ich bin irgendwie fasziniert von dieser Figur, auch wenn sie böse, fies und gemein war, gerade weil ich selbst kürzlich erst auf Tour durch Rumänien war (und weiß Gott nicht wegen Dracula). Ich hatte mich vorher nicht mit den Vampirmythen beschäftigt, aber nachdem ich dort war habe ich (Achtung Wortwitz) Blut geleckt.

Von mir bekommt dieses tolle Buch 5 Sterne. Klar ist es nur interessant, wenn man sich auf die Spuren des berühmten Vampirs begeben will (aus welchem Grund auch immer), aber wenn man daran Interesse hat, ist dieses Buch einfach perfekt.

In diesem Sinne

Eure Anke

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